Bunte Kostüme helfen bei grauem Wetter
Gute Stimmung auf Hausfrauensitzung in Bechen
Die Besucherinnen haben sich für die Hausfrauensitzung Mühe mit ihren Kostümen gegeben und ließen sich gerne ablichten. (Anton Luhr)
Die Besucherinnen haben sich für die Hausfrauensitzung Mühe mit ihren Kostümen gegeben und ließen sich gerne ablichten. (Burger)
Die Besucherinnen haben sich für die Hausfrauensitzung Mühe mit ihren Kostümen gegeben und ließen sich gerne ablichten. (Anton Luhr)

Kürten. Eine graue Einheitssuppe zog sich über das Bergische Land, trist und ungemütlich. In die Sülztalhalle schaffte sie es aber nicht hinein, dort ging es fröhlich, bunt und gesellig zu bei der Hausfrauensitzung der Karnevalsfreunde Bechen am Mittwochnachmittag und verdrängte die Bilder der Anreise.

Zwar wäre Platz gewesen für 1300 Gäste, aber nur 600 fanden in die Halle. „Das liegt sicherlich an der wirtschaftlichen Situation und auch immer noch an der Angst vor Corona“, mutmaßte Literat Alfred Birk.

Der Stimmung tat das jedoch überhaupt keinen Abbruch, denn die war von der ersten Minute an „bombastisch“, wie sich die Frauen einig waren. Sie enterten schon beim Einzug des Prinzenpaares, Prinz Rafael und Prinzessin Rita (Schweiger) den vorderen Teil der Sülztalhalle, nach dem ersten Redner, J.P. Weber bei Cat Ballou sogar die Stühle und Tische. Das Programm des Nachmittags ließ sich nicht lumpen, denn die Frauen erwarteten insgesamt 11 verschiedene Acts, eine kurzweilige Mischung aus Zuhören, Staunen und Bewegung für die kommenden fünf Stunden, stets angekündigt vom Sitzungspräsidenten Stefan Utsch.

Die Auswahl der Künstler kam durchaus gut an, denn kaum hatten die Damen welche von ihnen erspäht, gingen sie auf sie zu und versuchten, ein gemeinsames Foto zu ergattern.

Auch Guido Cantz blieb nicht unentdeckt und musste auf dem Weg zur Bühne erst einmal einen Stopp einlegen und Modell stehen. „Im Fastelovend treffen sich die Normalen, draußen sind es ja nur noch Wahnsinnige“, hat er festgestellt.

Und auch, dass das Kompliment „lecker Mädsche“, entgegen der aktuellen Diskussion, das schönste überhaupt für eine Frau ist. Dem konnte seine weibliche Zuhörerschaft nur laut zustimmen und klebte ihm auch für die weiteren 25 Minuten an den Lippen.

Dass die Frauen sich gerne auf Fotos verewigen ließen, kam nicht von ungefähr. Schließlich hatten sie sich extrem viel Mühe mit ihren Kostümen gegeben. Eine Gruppe Glücksbringer tummelte sich vor der Bühne, einige Corona-Viren hatten sich unter die Menge gemogelt, die Regenbogendamen brachten Farbe in den grauen Mittwoch, die Eisprinzessinnen passten sich der Jahreszeit an.

Auch die Freundinnen „Rut-Wieß“ um Kathrin Nökel, Jessica Bitterlich und Andrea Becker aus Wermelskirchen konnten sich sehen lassen. Hausfrauen sind sie alle nicht und hatten sich extra Urlaub genommen, um wieder dabei sein zu können bei der Traditionsveranstaltung. Mehr als 3 Kilogramm Heißkleber und viele Blasen waren nötig für die aufwendigen Details an ihren Kostümen inklusive pompösem Kopfschmuck. Farblich passten sie zum Tanzcorps der Bechener, der ein Heimspiel verbuchen konnte, wie auch die Prinzengarde.

Als „Dä Tuppes vom Land“ vervollständigte Jörg Runge die Riege der Redner, die Domstürmer, Stadtrand, die Boore und die Räuber kümmerten sich um den musikalischen Rahmen und kurbelten die Kalorienverbrennung von Mettbrötchen und Bier bei den Damen an.

Am 4. Februar beginnt der Kartenvorverkauf für die Veranstaltung im kommenden Jahr.

JECKER CHECK

Stimmungsskala: 10/10 Auffälligstes Kostüm: Corona-Viren mit selbstgenähten Röcken aus Masken und einer wilden Frisur mit Pfeifenreinigern Nettestes Kompliment: lecker Mädsche, Gudio Cantz